Entstehung:

Yoga entstand vor etwa fünftausend Jahren in der Tradition der Urbevölkerung Indiens, lange vor der Entstehung der hinduistischen Religion.

Yoga ist eine der sechs Philosophien indischen Denkens, die mit dem Begriff „Darshana – die Sicht, die Schau“ zusammengefasst werden können. Allen sechs indischen Denksystemen geht es darum, sich selbst besser zu erkennen, durch die Auseinandersetzung mit deren Inhalten.

 

Das Wort „Yoga“ wird zahlreich übersetzt:

Erreichen, was bisher unerreichbar war – wenn wir etwas tun wollen, was uns bisher nicht möglich war und wir Mittel und Wege finden, das Unerreichte Schritt für Schritt und durch Veränderung herbeizuführen, ist das Yoga.

Aufmerksamkeit auf die Handlung – einen Zustand der Gegenwärtigkeit zu erreichen, und nicht nur zu funktionieren, sondern wirklich präsent zu sein, ist Yoga.

Zusammenbringen, Verbinden – wenn z.B. der Körper mit dem Geist, das Innere mit dem Äußeren oder die Bewegung mit dem Atem zusammengebracht wird, ist das Yoga.

Eins sein mit Höherem – ganz gleich, welche Wortwahl wir treffen: Jeder Schritt, der uns mehr verbunden sein lässt mit der Natur, dem Universum, mit Gott, wenn wir uns in Schwingung versetzt fühlen mit dem großen Ganzen, dann ist das Yoga.

 

Yoga-Sutra:

Die wohl grundlegendste und zugleich eine der ersten Textansammlungen über Yoga, das Yoga Sutra, wurde von Patanjali (um 200 v.Chr. bis 400 n. Chr.) verfasst. In dieser Schrift sind 195 Verse in vier Kapiteln aufgeteilt. Kapitel eins („Samadhipada“) beinhaltet die berühmte Definition Yogas und beschreibt unseren Geist im yogischen und nicht-yogischen Zustand. Im zweiten Kapitel („Sadhanapada“) wird der Übungsweg von Yoga erklärt. In Kapitel drei („Vibhutipada“) geht es vor allem um die Ergebnisse, die durch Yoga erreicht werden können und das vierte Kapitel („Kaivalyapada“) spricht über die zu erreichende Freiheit.

 

Die Acht Glieder des Yoga:

Der Yoga-Übungsweg, beschrieben im zweiten Kapitel des Yoga Sutra beinhaltet acht Aspekte. „Yama“ bezeichnet unsere Haltung, die wir nach außen einnehmen sollen. „Niyama“ ist das Verhalten uns selbst gegenüber. „Asana“ meint den körperlichen Übungsweg/die Übungshaltung. „Pranayama“ bedeutet die Atemübung oder wörtlich übersetzt: die Ausdehnung des Lebensenergieflusses. „Pratyahara“, „Dharana“, „Dhyana“ und „Samadhi“ sind Yogawege, die den Rückzug unserer Sinne, unsere Konzentration und das stille Reflektieren vertiefen, bis hin zur vollkommenen Erkenntnis.

 

Buchempfehlungen: